Payments für Corporates
(NEWS 04/2023)
Wir haben mit Thomas Haas und Thomas Wiedemann aus dem Geschäftsbereich Payments bei msg for banking über das neue Leistungsangebot „Payments für Corporates“ gesprochen, das die Brücke zwischen SAP Finance und den Banken schlägt.
Zahlungsverkehr ist nicht nur ein großes Thema für die Banken, sondern auch für Unternehmen anderer Branchen. Den regulatorischen Vorgaben im Bankensektor folgen oft Änderungen für den Zahlungsverkehr der Unternehmen, so auch bei der ISO-20022-Umstellung. Auch im Zuge der S/4HANA- Transformation wird die Architektur des Unternehmenszahlungsverkehrs oft neu gedacht.
Wir haben mit Thomas Haas und Thomas Wiedemann aus dem Geschäftsbereich Payments bei msg for banking über das neue Leistungsangebot Payments für Corporates gesprochen, das die Brücke zwischen SAP Finance und den Banken schlägt.
Im Geschäftsbereich Payments ist die letzten Monate viel passiert. Unter anderem habt ihr ein neues Leistungsangebot „Payments für Corporates“ an den Markt gebracht. Wie kam es dazu und was genau macht ihr da?
Thomas H.: In der Tat ist bei uns einiges passiert: Als wir vor drei Jahren mit dem Thema Payments für Versicherungen angefangen haben, haben wir uns überwiegend auf die Integration digitaler Bezahlverfahren und die Einführung von Instant Payments bei Versicherungen konzentriert. Seither konnten wir unser Team sukzessive vergrößern und neue Kompetenzen im Team aufbauen.
Als Folge haben wir unseren Themenfokus erweitert und den gesamten Zahlungsverkehr sowie das Cash-Management von Corporates ins Visier genommen. Die Verfügbarkeit sowie das kurz- und mittelfristige Management von Liquidität eines Unternehmens werden durch die Globalisierung der Güter- und Finanzströme und die stetige Digitalisierung immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.
Gerade in dieser Zeit, in der die Zinsen wieder steigen, sehen wir hier eine wachsende Bedeutung dieser Themen bei unseren Kunden.
Wie genau ist euer Leistungsportfolio denn aufgebaut?
Thomas W.: Unser Leistungsangebot besteht aus vier Kernelementen:
- Business & Spot Consulting
- Implementierungsprojekte
- Transformationsberatung
- Betriebsunterstützung (1st- und 2nd-Level-Support)
Dabei richtet sich unser Leistungsangebot an mittlere und große Unternehmen sowie Konzerne, die SAP im Einsatz haben. Hier bieten wir lösungsorientierte Prozess- und Implementierungsberatung im gesamten SAP-Zahlungsverkehrsbereich (SAP APM, SAP MBC, SAP BCM, SAP FI, SAP IHC) an.
Viele Unternehmen stehen, parallel zu den Herausforderungen im Finance-Bereich im Allgemeinen, aktuell vor einer Transformation ihrer ERP-Landschaft hin zu S/4-Lösungen – On-Premises oder in der Cloud. Wir verfügen über große Expertise in der S/4-Transformation und wissen, worauf es bei der Transformation im SAP-Zahlungsverkehrsbereich ankommt.
Oftmals geht mit der S/4-Transformation auch eine weitere Zentralisierung der SAP-Plattformen im Unternehmen einher. Gemeinsam analysieren wir die dafür notwendigen Veränderungen im S/4-HANA-Umfeld.
Für Corporates, die ihren Zahlungsverkehr mit Produkten der Firma Serrala abwickeln, bieten wir alle oben genannten Beratungselemente an. So beraten und implementieren wir die Module der Finance Suite, bieten Prozessoptimierung und Updates der FS²-Landschaft an und unterstützen bei den Themen Inhouse-Banking und Payment Factory.
Darüber hinaus haben wir hier bereits laufende Projekte zur Betriebsunterstützung im 1st- und 2nd-Level-Support. Diese Projekte entlasten unsere Kunden im täglichen Monitoring und in der Ticketbearbeitung. Erfahrungsgemäß bietet es sich hier an, vor Beginn der Betriebsunterstützung ein ganzheitliches Systemreview durchzuführen, um die aktuellen Systemkonfigurationen zu prüfen und zu optimieren.
Last, but not least unterstützen wir auch Implementierungsprojekte für Produkte der Firma CocoNet, beispielsweise die Umsetzung einer Direktanbindung mit CocoNet Multi:Versa. Mittlerweile verfügen wir bei allen drei genannten Produktherstellern auch über eine offizielle Partnerschaft.
Und wodurch profitieren unsere Kunden?
Thomas H.: Durch unsere Corporate-Projekte haben wir nun auch ein Ohr an den Corporates und wissen, welche Themen sie im Zahlungsverkehr beschäftigen. Hiervon profitieren auch unsere Bankkunden, mit denen wir jetzt vermehrt zu Themen aus der Kunde-Bank-Schnittstelle in Gesprächen sind.
Unsere Corporate-Kunden wiederum haben den Vorteil, dass wir als msg for banking naturgemäß stets sehr nah an den Banken sind und durch unsere Zahlungsverkehrsprojekte bei den Banken wissen, was den Markt bewegt und mit welchen Themen sich die Banken beschäftigen.
Habt ihr hierfür ein konkretes Beispiel?
Thomas H.: Ein schönes und aktuelles Beispiel ist sicherlich die ISO-20022-Migration von TARGET2, dem Zahlungsverkehrssystem für Großbetragszahlungen der EZB. Die Banken in Europa mussten hier – getrieben durch den Regulator – im März 2023 ihre Zahlungsverkehrsformate im Rahmen einer Big-Bang-Umstellung von einem etablierten MT-Format in ein xml-basiertes MX-Format umstellen.
Dies ist den Banken im Nachhinein recht geräuscharm geglückt. Das war jedoch nur eine von vielen weiteren Umstellungen, durch die der Zahlungsverkehr auf xml-basierte Formate migriert werden soll.
DTAZV-Datei
In der Folge sind hiervon auch die Corporates betroffen, denn die Formate zum Nachrichtenaustausch zwischen dem Corporate und der Hausbank ändern sich. Als msg for banking verfügen wir über tiefgreifendes Know-how, was diese Zahlungsverkehrsformate angeht, und können somit auch die Corporates dabei unterstützen, diese Umstellung zu meistern.
Thomas W.: Konkret wird es am XAZV-Formatbaum, den wir als msg for banking selbst entwickelt haben. Die von Thomas angesprochenen Umstellungen betreffen zum Beispiel auch den Auslandszahlungsverkehr, wo im November 2025 das klassische und etablierte DTAZV-Format durch ein pain.001.001.09- AXZ-(XAZV-)Nachrichtenformat abgelöst wird.
pain.001.001.09 in Maximalausprägung (zum Vergrößern anklicken)
Wir haben hierfür einen fertigen und mit deutschen Geschäftsbanken abgestimmten Formatbaum entwickelt, den unsere Corporate-Kunden einfach und unkompliziert in ihr SAP-System implementieren können. Hiervon profitieren beide Seiten gleichermaßen: Die Corporates sparen Zeit und Aufwand in der Formatumstellung, die Banken können damit rechnen, dass ihre Firmenkunden ein auf sie abgestimmtes Format senden, das sie empfangen und ohne weitere Anpassung in ihrem Zahlungsverkehrssystem verarbeiten können.
Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Thomas W.: Für die wachsenden Bedarfe und durch die steigende Sichtbarkeit und Reputation ist die Weiterentwicklung unseres Teams und Angebots eine freudige Aufgabe.
Wenn ich die Verknüpfung Banking und Coporates noch einmal aufnehmen darf, stehen nach den ISO-20022-Änderungen auf Bankenseite auch Änderungen für die Corporates an: Nicht nur im Auslandszahlungsverkehr, auch im SEPA-Raum werden die neuen Formate verpflichtend, dadurch lässt sich nationaler und internationaler Zahlungsverkehr besser und effizienter verknüpfen.
Parallel dazu erfolgt die Umstellung des Bankenkommunikationsstandards von EBICS 2.5 auf EBICS 3.0; hier arbeiten wir gerade an einem attraktiven Beratungspaket für unsere Corporates. Mittlerweile sind wir in Österreich und in Deutschland aktiv und betreuen kleinere Kunden in Frankreich.
Hier wollen wir uns international weiterentwickeln, denn gerade bei internationalen Großkonzernen lassen sich durch effizienten und modernen Zahlungsverkehr sowie übergreifende Cash-Management- und Inhouse-Banking-Konzepte viele Potenziale heben.
Thomas H.: Darüber hinaus möchten wir natürlich auch das Team hinter dem Leistungsangebot verstärken und haben entsprechende Stellenausschreibungen geschaltet. Wir sprechen hier sowohl Berufseinsteiger als auch erfahrene Professionals an.
Für Berufseinsteiger haben wir eine Learning Journey konzipiert, um sie in das Thema einzuführen und sukzessive Know-how aufzubauen. Teil der Learning Journey ist beispielsweise unser Schulungssystem für die Zahlungsverkehrsprozesse im msg-eigenen SAP-Demo-System. Somit wollen wir unser Teamprofil, das aktuell nahezu ausschließlich aus Professionals besteht, gezielt und nachhaltig entwickeln.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke.
Thomas H.: Sehr gerne.
Thomas W.: Wir bedanken uns auch für das Gespräch.
Aktuelle Marktstudie
Die große Marktstudie: Instant Payments-Lösungen für den deutschsprachigen Markt. Ein umfassender Anbietervergleich




Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar zu schreiben.