Erfolgreiche Payments-Transformation trotz regulatorischer und technologischer Komplexität
Zahlungsverkehr im Wandel
NEWS 01/02025
Die Transformation und die Modernisierung des Zahlungsverkehrs sind für Banken von höchster strategischer Relevanz. Regulatorische Vorgaben sind dabei nicht nur Treiber dieser Entwicklung, sondern setzen Banken auch unter enormen Handlungsdruck. Unsere Payments-Transformation-Studie 2024 zeigt, dass 98 % der Banken der Transformation der Zahlungsverkehrslandschaft eine hohe Priorität einräumen. Doch trotz des Bewusstseins für die Dringlichkeit bleibt die Umsetzung oft schwierig.
Die Transformation und die Modernisierung des Zahlungsverkehrs sind für Banken von höchster strategischer Relevanz. Regulatorische Vorgaben sind dabei nicht nur Treiber dieser Entwicklung, sondern setzen Banken auch unter enormen Handlungsdruck.
Viele Banken stützen sich weiterhin auf veraltete Legacy-Systeme und -Hardware, die den wachsenden regulatorischen Anforderungen, der rasanten technologischen Entwicklung und dynamischen Marktveränderungen zunehmend nicht mehr gerecht werden.
Veraltete technische Anwendungen und Infrastrukturen lassen sich oft schwer anpassen, sind teuer im Betrieb und erschweren die Integration moderner sowie innovativer Zahlungsverkehrslösungen. Gleichzeitig wächst der Wettbewerb durch FinTechs und neue Marktteilnehmer, die mit innovativen Lösungen oft agiler und kosteneffizienter agieren.
Unsere Payments-Transformation-Studie 2024 Die Zukunft ist jetzt1 zeigt, dass 98 % der Banken der Transformation der Zahlungsverkehrslandschaft eine hohe Priorität einräumen. Doch trotz des Bewusstseins für die Dringlichkeit bleibt die Umsetzung oft schwierig: Rund 69 % der Institute scheuen Transformationsprojekte, vor allem wegen der hohen Komplexität solcher Vorhaben.
Regulatorischer Druck und Marktveränderungen
Banken in Europa befinden sich in einem starken regulatorischen Spannungsfeld. Während sie noch mit der zweiten Implementierungsphase der Instant-Payment-Verordnung und der dazugehörigen Einführung des Verification-of-Payee(VoP)-Services befasst sind, zeichnen sich bereits weitere regulatorische Initiativen wie Payment Services Directive 3/Payment Services Regulation (PSD3/PSR) und Financial Data Access (FIDA) ab. Parallel dazu befinden sich Banken in der abschließenden Phase der Cross-Border-Payments-and Reporting(CBPR+)-Migration.
Abbildung 1: Auszug bevorstehender Änderungen im Zahlungsverkehr(2)
Abbildung 1 geht auf folgende Quellen zurück:
https://eur-lex.europa.eu, https://european-union.europa.eu, https://wero-wallet.eu/de/nachrichten/press-release-wero-in-germany, https://www.swift.com/de, https://www.europeanpaymentscouncil.eu, https://european-union.europa.eu,https://www.bundesbank.de, https://www.bafin.de, https://die-dk.de
Gleichzeitig rückt das Thema Instant Cross-Border Payments immer stärker in den Fokus. Die Entwicklung globaler Echtzeitzahlungssysteme verspricht erhebliche Effizienzgewinne und eine Reduktion der Abwicklungszeiten. Banken haben die Chance, auf bestehende technische und fachliche Synergien aus den bereits etablierten Echtzeit-Infrastrukturen zurückzugreifen. Durch die Nutzung standardisierter Nachrichtenformate, erweiterter Sicherheitsmechanismen sowie bestehender Compliance- und Betrugspräventionssysteme können sich die Implementierungsaufwände reduzieren.
Neben der Einhaltung regulatorischer Vorgaben und steigenden Kundenerwartungen an Geschwindigkeit, Transparenz und nahtlose Zahlungserfahrungen sind technische und betriebliche Anforderungen weitere Treiber der Transformation. Gemäß unserer Bankenbefragung möchten Banken im Rahmen der Transformation insbesondere die operationellen Systemrisiken im Hinblick auf Systemverfügbarkeit oder Cybersicherheit begrenzen sowie verstärkte Prüfung von Datenschutz, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit erreichen.
Komplexität der Payments-Transformation
Die Komplexität von Transformationsprojekten im Zahlungsverkehr ergibt sich aus mehreren zentralen Herausforderungen.
Diese Systeme müssen Echtzeitfähigkeit und einen 24/7-Betrieb gewährleisten und sich darüber hinaus auch nahtlos in bestehende Infrastrukturen und Prozesse integrieren lassen.
Hinzu kommt, dass individuelle Ausgangsbedingungen, wie die institutionelle Struktur oder bestehende Prozesse, maßgeschneiderte Ansätze erfordern. Viele Banken stehen dabei vor der Aufgabe, umfangreiche Bestandsanalysen durchzuführen, um die genaue Beschaffenheit ihrer bestehenden Infrastruktur zu verstehen. Solche Analysen sind notwendig, um Schwachstellen zu identifizieren und die Priorisierung von Projektinitiativen fundiert festzulegen.
Zusätzlich erschwert der Mangel an qualifiziertem Personal die Umsetzung – ein Problem, das 39 % der Banken als Hauptgrund für stockende Projekte anführen.1 Oft fehlen nicht nur IT-Experten, sondern auch Fachleute mit spezifischem Wissen über regulatorische Anforderungen und Zahlungsverkehrsprozesse.
Zusammenarbeit mit Outsourcing-Providern: Risiko und Chance
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Zusammenarbeit mit Drittanbietern. Unsere Marktanalyse der Outsourcing-Provider zeigt, dass der Markt für Zahlungsverkehrs-Softwareanbieter ein hohes Reifegradniveau erreicht hat.
Zudem lässt sich eine fortschreitende Marktkonsolidierung beobachten. Alle in der Studie betrachteten Outsourcing-Anbieter können die Modernisierungs- und Transformationsinitiativen durch umfangreiche Zahlungsverkehrsleistungen unterstützen.
Dennoch führen Kooperationen dieser Art zu zusätzlicher Komplexität. Während Outsourcing-Modelle wie Software as a Service (SaaS) oder Business Process Outsourcing (BPO) Effizienzvorteile versprechen, sind die Einbindung externer Systeme und die Einhaltung von Compliance-Vorgaben anspruchsvoll.
Externe Anbieter müssen sowohl kulturell und technologisch kompatibel sein als auch die hohen Anforderungen an Datenschutz und Betriebssicherheit erfüllen können. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfordert klar definierte Anforderungen und detaillierte Vertragswerke, die technische wie auch rechtliche Aspekte berücksichtigen.
Dennoch zeigen sich viele Banken offen für hybride Lösungen, die verschiedene Betriebsmodelle kombinieren und eine flexible Anpassung an neue Marktanforderungen ermöglichen. Erfolgreiche Beispiele zeigen, dass eine enge Kooperation zwischen Banken und Anbietern die Grundlage für nachhaltige Partnerschaften und effektive Lösungen bilden kann.
Strategische Planung als Schlüssel zum Erfolg
Angesichts dieser Dynamik wird klar: Die Vorbereitung und die Analysephase sind entscheidend, um eine solide Grundlage für Transformationsprojekte zu legen. Nur mit einem klar strukturieren Transformationsansatz können Banken sicherstellen, dass sie die Risiken minimieren und die Chancen der Transformation voll ausschöpfen. Dabei sollte die Modernisierung nicht als reines IT-Projekt verstanden werden, sondern als ganzheitliche, strategische Initiative, die tief in die Organisation eingreift und langfristige Wettbewerbsvorteile schafft.
Die Planung sollte daher nicht nur technologische, sondern auch organisatorische und prozessuale Aspekte umfassen. Es geht darum, Strukturen und Abläufe so zu gestalten, dass sie den Anforderungen eines modernen Zahlungsverkehrs gerecht werden. Eine klare Roadmap, die von allen relevanten Stakeholdern getragen wird, ist essenziell, um Widerstände zu minimieren und alle Beteiligten auf gemeinsame Ziele auszurichten.
End-to-end-Payments-Transformation: der Transformationsansatz von msg for banking
Der Transformationsansatz von msg for banking basiert auf tiefgehender Expertise und der praktischen Erfahrung aus einer Vielzahl an Projekten. Wir sind davon überzeugt, dass jede Bank individuelle Anforderungen, bestehende Strukturen und spezifische Herausforderungen hat. Daher stimmen wir unseren Transformationsansatz gezielt auf die individuellen Bedürfnisse und Arbeitsweisen unserer Kunden ab.
Dieser Ansatz hat sich bereits in zahlreichen Projekten bewährt und sichert das optimale Zusammenspiel von Zahlungsverkehrssystemen, Softwareanbietern und Betriebsmodellen – angepasst an die strategische Ausrichtung und operative Realität der jeweiligen Bank.
Unsere Transformationsexpertise fließt in ein fünfphasiges Vorgehensmodell ein, das unsere Kunden von der initialen Strategieentwicklung über die Umsetzung bis hin zur langfristigen Stabilisierung und kontinuierlichen Optimierung begleitet.
Abbildung 2: Die fünf Phasen des Transformationsansatzes von msg for banking
Phase 1: Inception – die strategische Basis legen
In der ersten Phase wird der Grundstein für den Transformationsprozess gelegt. Gemeinsam mit der Bank erarbeiten wir die strategische Ausrichtung und den Umfang des Vorhabens (Scope). Dies umfasst eine detaillierte Zeit- und Ressourcenplanung sowie die Abstimmung von Methodik, Prozessen und den zu liefernden Artefakten. Ziel ist es, von Anfang an klare Zielsetzungen, Verantwortlichkeiten, den groben Umsetzungsaufwand mit den Risiken zu identifizieren und ein gemeinsames Verständnis für den gesamten Projektverlauf zu schaffen.
Phase 2: Evaluation – Analyse und Bewertung des Status quo
In dieser Phase steht eine umfassende Analyse des Istzustands im Mittelpunkt. Wir evaluieren die bestehende Zahlungsverkehrsarchitektur unter anderem mithilfe unserer Payments-Referenzarchitektur, Heatmaps oder End-to-end-flows. Des Weiteren analysieren wir relevante Datenströme und identifizieren dabei gezielt Schwachstellen und Verbesserungspotenziale. Die Ergebnisse dieser Auswertung fließen zum Beispiel in die Entwicklung einer Roadmap oder in eine Priorisierung der Pain Points ein, sodass die dringendsten und wirkungsvollsten Initiativen und Maßnahmen zuerst adressiert werden können.
Phase 3: Envision – das Zielbild entwerfen
Auf Basis der Erkenntnisse aus der Evaluation entwickeln wir eine Vision für die zukünftige Zahlungsverkehrslandschaft der Bank. Diese Sollanalyse führt zur Entwicklung eines Zielbilds, das präzise auf die Geschäftsstrategie und operativen Anforderungen abgestimmt ist. Im Rahmen einer GAP-Analyse identifizieren wir die Unterschiede zwischen Ist- und Sollzustand und erarbeiten das Fundament für konkrete Maßnahmen. Anschließend bereiten wir die Implementierung vor, indem wir die notwendigen Schritte zur Umsetzung des entwickelten Designs detailliert planen. Ein klares Zielbild stellt sicher, dass alle Beteiligten in einem Transformationsprojekt auf dasselbe Ergebnis hinarbeiten.
Phase 4: Transformation – Umsetzung und Qualitätskontrolle
In der Transformationsphase wird das Zielbild realisiert. Dies umfasst die Implementierung neuer Lösungen, die Optimierung bestehender Systeme und die Einführung innovativer Prozesse. Transformationsaktivitäten werden kontinuierlich überwacht und bei Bedarf angepasst, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen qualitativ hochwertig und zielgerichtet umgesetzt werden. Gleichzeitig legen wir besonderen Wert darauf, durch eine gezielte Operational-Readiness- und Hypercare-Phase eine nahtlose Integration in bestehende Betriebsmodelle sicherzustellen.
Phase 5: Steady State – nachhaltige Stabilisierung und Weiterentwicklung
Nach erfolgreicher Implementierung stehen die langfristige Stabilität und Weiterentwicklung der neuen Lösung im Fokus. Wir unterstützen Banken dabei, die eingeführten Systeme zu stabilisieren und durch regelmäßiges Stakeholder-Feedback kontinuierlich zu verbessern. Gleichzeitig evaluieren wir mögliche Folgeaktivitäten, um die Transformation der Zahlungsverkehrslandschaft nachhaltig zu sichern und weiter auszubauen.
Erfolgreiche Payments-Transformation beginnt mit der richtigen Vorbereitung
Die Transformation der Zahlungsverkehrslandschaft ist ein komplexes Unterfangen, das weitreichende strategische, technologische und operative Veränderungen erfordert. Eine erfolgreiche Umsetzung verlangt eine präzise Vorbereitung und fundierte Analyse, da hier die Grundlagen für alle nachfolgenden Aktivitäten gelegt werden.
In den ersten drei Phasen – von der strategischen Ausrichtung über die umfassende Istanalyse bis hin zur detaillierten Zielbilddefinition – werden die Weichen gestellt, um Risiken zu minimieren und gezielte Maßnahmen zu priorisieren. Ohne diese sorgfältige Vorarbeit und ein tiefes Verständnis der aktuellen Herausforderungen und Potenziale würde die eigentliche Umsetzung Gefahr laufen, ineffizient oder fehleranfällig zu sein. Die Qualität der Vorbereitung entscheidet somit maßgeblich über den Erfolg des gesamten Transformationsprojekts.
Unser Ansatz, adaptiert auf die individuellen Herausforderungen der Kunden, erlaubt es, den komplexen Transformationsprozess und konkrete Modernisierungsprojekte planvoll und effizient zu bewältigen.
Mit unserer Expertise und bewährten Methodik stellen wir sicher, dass die Transformation nicht nur die aktuellen regulatorischen Anforderungen effizient erfüllt, sondern auch technologische und betriebliche Chancen optimal nutzt und die Grundlage für langfristige Wettbewerbsfähigkeit legt.
Fazit: Zukunftsfähigkeit durch strategische Transformation
Die Transformation des Zahlungsverkehrs ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern eine strategische Notwendigkeit. Banken, die die Transformation ihrer Zahlungsverkehrslandschaft aktiv vorantreiben, profitieren von optimierten Prozessen, exzellentem Kundenservice und gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit.
Die Zeit zum Handeln ist jetzt – nur durch eine vorausschauende Planung und eine konsequente Umsetzung der Zielarchitektur können Banken die Chancen der eigenen Payments-Transformation voll ausschöpfen und ihre Position im Markt langfristig sichern.
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