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Türchen 21: Herausforderungen 2025 und Auswirkungen auf die Strategie der Banken

Heute öffnet sich das 21. Türchen unseres Adventskalenders und dahinter verbirgt sich ein Interview mit Alexander Kregiel, Partner Business Development im Business Consulting bei msg for banking. Er spricht über die Herausforderungen der Branche Banking in 2025 und erläutert, wie sich diese auf die Strategie der Banken auswirken werden.

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3 Minuten Lesezeit
Tür 21 - Strategie der Banken
Alexander Kregiel

Alexander Kregiel über die Herausforderungen 2025 und deren Auswirkungen auf die Strategie der Banken

Übrigens, wir duzen uns bei msg for banking über alle Hierarchien hinweg und behalten dies auch bei unseren Interviews mit Kolleginnen und Kollegen bei. Viel Spaß beim Lesen!

Hallo Alexander, welche Herausforderungen erwartet die Branche Banking 2025 aus deiner Sicht?

Im Wesentlichen würde ich die Herausforderungen für die Banken und Sparkassen 2025 in drei Bereiche unterteilen: Wirtschaft, Zinsumfeld und ESG/Nachhaltigkeit.

Alexander Kregiel Partner Business Development im Business Consulting bei msg for banking

Im Bereich Wirtschaft sind sicher die Auswirkungen der politischen Situationen und der eingeleiteten Veränderungen in Amerika, aber auch in Europa – in Frankreich und auch in Deutschland – entscheidend. Wir müssen abwarten, wie die Wirtschaft darauf reagiert und wie sich, in Anlehnung an die Wirtschaft, die Banken entwickeln werden.

Das Zinsumfeld wird sich – wenn man den Chef-Volkswirten der großen Institute glauben mag und den jüngsten Zinsentscheid der EZB folgt – weiter in Richtung Zinssenkung entwickeln. Gerade die Zinsthematik hat schon in der Vergangenheit Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Banken gehabt und wird sie auch in Zukunft haben. Darauf müssen sich die Banken entsprechend vorbereiten.

Im dritten Punkt ESG/Nachhaltigkeit wird der Umsetzungsdruck bei den Instituten weiter steigen. Insbesondere in Kombination mit der politischen Situation werden sich die Institute überlegen müssen, wie sie dieser Aufgabe nachkommen und welchen aktiven oder auch semi-aktiven Part sie dabei übernehmen und diesen auch strategisch verankern müssen.

Was bedeutet das für die Strategie beziehungsweise die Geschäftsmodelle der Banken?

Wenn man die drei Punkte von eben noch einmal aufnimmt, dann werden die Banken gerade im Thema Wirtschaft und damit einhergehend auch im Thema Kredite weiterhin sehr achtsam sein müssen. Sie müssen mögliche Auswirkungen durch Zahlungsausfälle oder Insolvenzen im Kreditgeschäft sichten und überprüfen.

Auch die Steuerung von Non-Performing Loans (NPL) müssen die Institute eng in den Fokus nehmen, damit insbesondere mit Blick auf das Bewertungsergebnis, keine unliebsamen Überraschungen auf sie zukommen.

Im Umfeld der Zinsen hat man in den letzten Jahren mehrfach gesehen, dass Veränderungen in der Zinslandschaft – sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Zinsen – große Auswirkungen haben.

Alexander Kregiel Partner Business Development im Business Consulting bei msg for banking

Insbesondere im Bereich der hohen Zinsen haben die Institute spürbar gute Erträge mitgenommen. Wenn jetzt aufgrund der Zinssenkungspolitik der EZB mit niedrigeren Zinsen möglicherweise auch niedriger Erträge auf die Banken und Sparkassen zukommen, dann ist es wichtig, sich mit der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, aber auch mit der Stabilität der vorhandenen Geschäftsmodelle zu beschäftigen und dementsprechend auch die Strategie daran anzupassen und zu überprüfen.

Und im dritten Bereich ESG/Nachhaltigkeit wird 2025 sicher eine Kernaufgabe für Banken und Sparkassen sein, sich auf die bevorstehende CO2-Transformation entsprechend vorzubereiten. Das inkludiert Aktivitäten auf der eigenen, bankinternen Seite.

Sie müssen aber auch die Kunden auf diese „Transformationsreise“ mitnehmen. Hier gilt es insbesondere in punkto „Anpassung der Strategie“ zu überlegen, wie möglicherweise bereits vorhandene Ziele, zum Beispiel die Einhaltung des 1,5°-Ziels, operationalisiert werden und Maßnahmenpläne zum Erreichen dieser Ziele erarbeitet und auch umgesetzt werden können. Das ist ein wesentlicher Punkt, der im nächsten Jahr vorangetrieben werden muss.

Welche Neuerungen erwartest du von der Aufsicht 2025?

Aufsichtsrechtlich im Bereich Risikomanagement und Meldewesen sehen wir 2025 folgende Aufgaben:

Wir haben zum einen ganz übergreifend im Bereich des Meldewesens die Finalisierung der Umsetzung der CRR III. Das wird die Institute gerade zu Beginn des Jahres sehr stark beschäftigen und auch eine entsprechende Arbeitslast mit sich bringen, um die neuen Regelungen zum einen im Meldewesen umzusetzen, aber auch im benachbarten, verzahnten Risikomanagementgebieten Einfluss nehmen.

Zum zweiten ist bei den großen Instituten, den Significant Institutions (SI), 2025 der EZB-Stresstest an der Reihe. Er wird, wie in den vergangenen Jahren auch, entsprechenden Fokus in den Instituten einnehmen, aber auch die damit einhergehenden Kapazitäten bündeln.

Dafür ist es 2025 für die kleinen Institute, die Less Significant Institutions (LSI), tendenziell vielleicht sogar ein Stück weit ruhiger.

Alexander Kregiel Partner Business Development im Business Consulting bei msg for banking

Im Bereich des Risikomanagements gilt es vor allem, die 2024 durchgeführten Änderungen im Umfeld MaRisk mit den Fokusthemen ESG, Zinsänderungsrisiken (IRRBB) und Credit-Spread-Risiken (CSRBB) zu verstetigen, zu stabilisieren sowie die entsprechenden Änderungen auch in die Linie zu überführen. Somit können die Institute ein qualitativ hochwertiges Risikomanagement etablieren und sich auf die kommenden Aktivitäten in den Folgejahren entsprechend vorbereiten.

Vielen Dank, Alexander, für deine spannenden Ausführungen.

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